Seit Oktober 2018 touren Kompetenzzentrum Digitales Handwerk gemeinsam mit den Beauftragten für Innovation und Technologie der Handwerkskammer Dresden durch den Kammerbezirk Dresden. Mit im Gepäck: Technologien für das Handwerk wie VR-Brille, Drohne, 3D-Druck und Exoskelett.
Einige Impressionen der vergangenen Veranstaltungen sowie wissenswerte Informationen zu den gezeigten Technologien haben wir nachfolgend für Sie zusammengestellt.
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Weiterführende Informationen
3D-Druck / Additive Fertigung
Bei dem Erstellen von Produkten mit Hilfe eines 3D-Druckers wird das Prinzip der herkömmlichen Fertigungsverfahren wie Fräsen oder Schneiden umgekehrt. Dazu wird beim 3D-Druck ein bestimmtes Material wie Kunststoff, Metall oder Keramik schichtweise aufgetragen, sodass nach und nach in dünnen Lagen ein 3D-Objekt aufgebaut wird. Voraussetzung für die additive Fertigung ist ein digitales, dreidimensionales Modell, welches entweder anhand eines CAD-Programmes erstellt oder mit Hilfe eines Scanverfahrens gewonnen werden kann. Die 3D-Modelle werden zur Steuerung des 3D-Druckers und für die Fertigung in einzelne Schichten zerlegt („slicing“). So werden die entstandenen Ebenen in dünnen Schichten aufeinander gedruckt und erzeugen anhand von physikalischen oder chemischen Schmelz- oder Härtungsverfahren den dreidimensionalen Gegenstand.
Typische Einsatzgebiete sind die Produktion kleiner Stückzahlen zu vergleichsweise geringen Preisen oder kundenspezifisch angepasste Produkte wie z.B. Prothesen oder Hörgeräte. Neben verkürzten Produktentwicklungszeiten lässt sich durch den Einsatz eines 3D-Druckers die aufwendige Konstruktion einer Gießform oder das Durchlaufen sehr vieler manueller Arbeitsschritte vermeiden. Die Einsatzgebiete des 3D-Drucks erweitern sich ständig. Der Transport von Waren über lange Strecken kann durch die additive Fertigung reduziert und viele Bau- und Ersatzteile können dezentral hergestellt werden. Dies hat große Auswirkungen auf zukünftige Lieferketten und ordnet die Aufgabenverteilung der Hersteller und Lieferanten neu.
Die rasante Entwicklung und Verbreitung des 3D-Drucks im Handwerk verändert die bisherigen Prozesse der Produktentwicklung und -fertigung grundlegend. Neben der möglichen Kostenersparnis bietet der 3D-Druck auch im Bereich der erhöhten Individualisierbarkeit des Produktspektrums viele Vorteile.
(Quelle: HPI Steckbrief 3D-Druck)
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VR – Virtual Reality
Die Kundin läuft durch ihr neues Bad und betrachtet das Zusammenspiel der ausgewählten Farben und Einrichtungsgegenstände – das dazugehörige Haus steht noch nicht. Der Auszubildende lackiert die Motorhaube immer und immer wieder – ohne Motorhaube. Der Augenoptiker zeigt wie die neue Sonnenbrille am Strand vor der Sonne schützt – mitten im Winter.
Diese Möglichkeiten ergeben sich bei der Verwendung von Virtual Reality (VR) – also einer virtuellen Realität. Die virtuelle Realität wird hierbei über Bilder/Videos („3D-Filmerlebnis“) oder über eine computer-simulierte Umgebung erzeugt. Durch die Verwendung entsprechender VR-Brillen taucht der Nutzer in diese Welt gänzlich ein. Solche Brillen grenzen die echte Realität optisch und zum Teil auch akustisch aus. Hierdurch „vergisst“ der Anwender die Umgebung um sich herum.
Der Weg zur Erzeugung von virtuellen Räumen ist teilweise kürzer als erwartet. Aufwendige Programmierarbeiten und Programmierkenntnisse sind nicht unbedingt nötig. Insbesondere aktuelle Badplanungssoftwarelösungen bieten entsprechende Tools und bieten bereits Anbindungen an die gängigen VR-Brillen. Dabei wird das zu planende Bad im 3D-Konstruktionsprogramm gezeichnet. Entsprechende Elemente wie Waschbecken, Fliesen oder Türen sind meist im Programm enthalten oder werden von den Herstellern bereitgestellt. Nach der 3D-Planung übernimmt die Software die Berechnung der virtuellen Umgebung. Lichtstimmungen oder Interaktionen, wie zum Beispiel Türen, Schubladen und Schränke öffnen und schließen, lassen sich ebenfalls implementieren. Der Aufwand hält sich dabei in Grenzen. Es reichen eine VR-Brille und ein Controller um sich im virtuellen Raum zu bewegen.
Mit diesen Möglichkeiten lassen sich virtuell Arbeitsschritte testen und üben, Kundenwünsche genauer besprechen, Lösungen besser präsentieren oder auch gemeinsam Projekte planen.
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Drohne – Multikopter
Zur Erstellung eines aussagekräftigen Angebotes ist meist eine detaillierte Kenntnis der örtlichen Gegebenheiten erforderlich. Sofern Versicherungsschäden vorliegen, sind meist entsprechende Fotodokumentationen notwendig. Für Gewerke wie zum Beispiel den Dachdecker bedeutet dies einen entsprechenden Aufwand, um sich einen Überblick auf dem Dach zu verschaffen. Neben erforderlichen Dingen wie Leiter, Gerüst oder Hebebühne spielen die Zugänglichkeit vor Ort sowie die Absturzsicherung eine große Rolle.
Eine Flugdrohne kann hier eine interessante Alternative sein. Die umgangssprachlich als Drohne bezeichneten Multikopter werden schon seit einiger Zeit für die Inspektion und Vermessung von beispielsweise Dächern, Fassaden oder großen Landstücken eingesetzt. Auch für Fotografen bieten sich neue Perspektiven. Die am Markt verfügbaren Drohnen im Preisbereich zwischen 500 und 3000 € decken bereits viele Anwendungsfälle ab. Drohnen für Sonderanwendungen oder für hohe Traglasten können auch Kosten von mehreren 10.000 € erreichen. Für solche Sonderanwendungen oder auch bei seltenem Einsatzbedarf kann die Beauftragung eines Dienstleisters die interessantere Option sein.
Der Dienstleister kümmert sich auch um die rechtlichen Bedingungen, welche beim Flug mit der Drohne zu beachten sind. Steuert man die Drohne selbst, muss man sich um Kennzeichnung der Drohne, Aufstiegserlaubnis und ggf. Kenntnisnachweis eigenverantwortlich kümmern. Um aktuelle Regelungen zu kennen und einzuhalten, empfiehlt sich hierfür der Blick auf die Seiten der Landesdirektion Sachsen.
Drohnen – im Allgemeinen unbemannte Fahrzeuge – lassen sich jedoch nicht nur in der Luft einsetzen. Drohnen können ebenso zu Land und zu Wasser eingesetzt werden, sodass auch beispielsweise Anwendungen zur Rohr- und Kanalreinigung möglich sind.
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Exoskelette
Ein Exoskelett ist eine äußere Stützstruktur und als Orthese in der Medizin seit längerer Zeit bekannt. Seit einiger Zeit wird auch an Exoskeletten gearbeitet, welche als tragbare Einheit die Bewegung des Trägers unterstützen beziehungsweise verstärken. Sie verringern Ermüdung bei bestimmten Haltungen und erleichtern schwere Arbeiten.
Hierbei ist zwischen passiven und aktiven Systemen zu unterscheiden. Das passive Exoskelett benötigt keine Energiezufuhr, es nutzt mechanische Prinzipien aus und wird ähnlich wie ein Rucksack getragen. Wird nun eine Last angehoben oder eine Zwangshaltung eingenommen, entfaltet das Exoskelett seine Unterstützungswirkung. Je nach System sind Anwendungsbereiche bei Überkopf-Arbeiten oder in vornübergebeugter Haltung möglich.
Die aktiven Exoskelette enthalten Motoren, entsprechende Sensorik sowie Akkus. Damit können zwar stärkere Unterstützungsleistungen erzielt werden, jedoch haben diese Systeme ein höheres Eigengewicht.
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