Mit rund 130 geladenen Gästen aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung und Gesellschaft ist heute die offizielle Eröffnung von njumii – das Bildungszentrum des Handwerks in Dresden begangen worden. Zur Einweihung der Bildungsstätte kamen u. a. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer und Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert in die Albertstadt. Marco Wanderwitz, Ostbeauftragter der Bundesregierung und Parlamentarischer Staatsekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, sendete eine Videobotschaft.
Jörg Dittrich, Präsident der Handwerkskammer Dresden, sagte anlässlich der Eröffnung: „Entstanden ist eine neue Heimat des Handwerk und eine der modernsten Bildungsstätten Deutschlands. Hier lernen Auszubildende, Gesellen und Meister gleichermaßen. Hier schnuppern Schüler erste Praxisluft und lernen langjährige Berufstätige Wissenswertes für ihren Berufsalltag.“ Dittrich hob zu dem hervor: „Hier ist auch dank des integrierten Veranstaltungszentrums ein Ort der Begegnung und für Diskussionen entstanden, der maßgeblich zur Meinungsbildung für das Handwerk beträgt.“
Michael Kretschmer, Ministerpräsident des Freistaates Sachsen, betonte: „Eine wichtige und tragende Säule unserer Wirtschaft ist das Handwerk. Die Betriebe hier bei uns sorgen für wirtschaftliche Impulse, Beschäftigung und tragen zu unserem Wohlstand bei. Als Basis für eine weitere erfolgreiche Entwicklung braucht es eine gute Aus- und Weiterbildung. Das neue Bildungszentrum ist deshalb eine kluge, wichtige und richtige Investition in die Zukunft. Denn gestärkt wird damit das Handwerk in Ostsachsen insgesamt. Der Freistaat unterstützt und fördert das Handwerk weiterhin ganz gezielt – gerade auch mit Investitionen im Bildungsbereich. Mein Dank gilt allen, die sich für dieses Zukunftsprojekt eingesetzt und es vorangetrieben haben.“
Marco Wanderwitz, Parlamentarischer Staatsekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, machte deutlich: „Qualitativ hochwertige Aus- und Fortbildung ist der Schlüssel für die Fachkräftesicherung gerade auch für kleine Handwerksbetriebe in den neuen Ländern. Damit die berufliche Bildung auch weiterhin auf dem neuesten Stand der Technik vermittelt werden kann, fördert der Bund überbetriebliche Berufsbildungsstätten wie njumii in Dresden – das mit rund 45 Millionen Euro Gesamtkosten aktuell größte Bauprojekt des Handwerks in den neuen Ländern. Das sächsische Handwerk ist weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt für seine Qualität, seinen Innovationsgeist und die Liebe zum Detail. Mit njumii sorgen wir dafür, dass sich die stolze Tradition von Handwerk ,Made in Sachsen´ auch in Zukunft fortsetzt und stellen darüber hinaus die Weiterbildung auch überregional auf eine moderne Grundlage.“
Dirk Hilbert, Oberbürgermeister der Stadt Dresden, unterstrich: „Starke und gut ausgebildete Handwerkerinnen und Handwerker gehören zu den wichtigsten Säulen unserer Wirtschaft. Eine gesunde Gesellschaft kann nicht alleine auf die akademische Ausbildung setzen. Mit diesem neuen Ausbildungszentrum haben wir für Dresden und die Region jetzt ein wichtiges Werkzeug gegen den Fachkräftemangel. Ich danke der Handwerkskammer Dresden ausdrücklich für diesen mutigen Schritt und freue mich auf die vielen jungen Menschen, die unter modernsten Bedingungen qualifiziert werden.“
In njumii – das Bildungszentrum des Handwerks lernen u. a. Metallbauer, Elektrotechniker, Feinwerkmechaniker, Klempner und Landmaschinenmechaniker. Auszubildende aus Ostsachsen erhalten hier ihre überbetriebliche Lehrlingsunterweisung, angehende Handwerksmeister lernen für ihren Meisterabschluss und zahlreiche weitere Handwerker besuchen Fortbildungskurse.
Das neue Bildungszentrum bietet auf mehr als 7.300 Quadratmetern Nutzfläche u. a. Werkstätten für die Lehrbereiche Metall- und Gebäudetechnik sowie die Schweißtechnik. Die Ausbildung erfolgt in den Bereichen Schmiede, Drehen, Fräsen, Elektro, Blech, Steuerungstechnik, Wasser, Wärme, Erneuerbare Energien sowie in modernen Rohrbank- und CNC-Werkstätten. Es stehen 176 Werkstattplätze für praktischen Unterricht sowie 100 Plätze in den Unterrichts- und Seminarräumen für die Vermittlung theoretischer Kenntnisse zur Verfügung. Außerdem entstanden ein Demonstrationsbereich des Energie-Effizienz-Zentrums für Gebäude sowie ein Veranstaltungszentrum.
Kosten:
Die Kosten für den Bau liegen inklusive Grundstückserwerb bei rund 45 Millionen Euro. Rund 20 Millionen Euro werden durch den Bund und durch den Freistaat Sachsen gefördert. Die restliche Summe stemmte das ostsächsische Handwerk aus Eigenmitteln.
Zeitraum:
Erste Überlegungen für einen Neubau gehen bis ins Jahr 2006 zurück. 2009 gab die Vollversammlung der Handwerkskammer Dresden den Startschuss mit dem Auftrag für eine Grundstückssuche. Die Grundsteinlegung für den Neubau erfolgte im Juni 2017. Richtfest wurde im Mai 2018 gefeiert. Mehr als 60 Handwerksbetriebe haben am Bau mitgewirkt. Die Auftragsvergabe für den Neubau erfolgte komplett im Einzellosverfahren. Der Betrieb der Aus- und Weiterbildung im Neubau war im August 2019 aufgenommen worden.
njumii:
Der Name „njumii“ leitet sich ab aus den englischen Wörtern new+me (neues Ich), zusammen gesprochen ergibt sich daraus njumii. njumii ist eine Marke der Handwerkskammer Dresden, die den Fokus auf individuelle Karrieren legt, ob im Handwerk, im Betrieb, im Mittelstand oder in der Selbstständigkeit.