Zwischen Wildau und Zittau entwickelt sich nicht nur ein wirkungsvolles Netzwerk von Akteuren in der Startup-Szene, sondern auch ein lebendiges Gründungsökosystem. Die STAR*PARADE bringt innovative Ideen und zahlreiche Gründungsinitiativen ans Licht.
Pitch-Veranstaltungen
Anders als in den Jahren zuvor, gibt es bei der STAR*PARADE 2024 zehn Pitch-Veranstaltungen in unterschiedlichen Kategorien. Am 08.08.2024 fand im beeindruckenden Meistersaal der Handwerkskammer Cottbus der Vorentscheid in der Kategorie Handwerk statt. Elf Teilnehmende hatten sich angemeldet; drei waren an diesem heißen Sommertag tatsächlich nach Cottbus gekommen.
Im Gegensatz zu den hochsommerlichen Temperaturen zeigten sich die Teilnehmenden ausgesprochen cool und begeisterten die Jury mit frischen Ideen, mutigen Vorhaben und cleveren Strategien.
Ohne zu zögern startete Leo Borch als erstes mit seinem Pitch. Beherzt und ebenfalls kurzentschlossen hatte er Anfang Juli die Instandhaltung Günter Schuster Niesky GmbH & Co. KG übernommen und diese vor der Schließung bewahrt.
Mit 22 Jahren ein großer Schritt in Richtung Zukunft, mit dem er auch anderen Mut machen möchte, den Weg in die Selbständigkeit zu wagen.
Höchstes technisches Know How, motivierte Mitarbeiter und Zuverlässigkeit sind dem jungen Geschäftsführer wichtig, um flexibel auf die sich verändernde Marktsituation reagieren zu können. Dass der Weg steinig sein könnte, ist dem jungen Mann aus einem kleinen Ort in der Nähe von Niesky durchaus bewusst. „Ich möchte das Unternehmen optimieren, modernisieren und die bestehende Produktpalette erweitern.“, schildert er klar. Auch neue Wege wird er dafür gehen müssen; die Digitalisierung von Prozessen und eine crossmediale Kommunikation sind dabei wesentliche Herausforderungen.
An zweiter Stelle präsentierte Elektromeister Sebastian Nasdal sein Unternehmen. „Der Drahtzieher“ und Elektromeister sieht einmalige Chancen im Hinblick auf die aktuelle Marktentwicklung in der ländlichen Lausitz. Nicht nur weil zunehmend Handwerksbetriebe geschlossen werden, sondern vor allem weil neue Technologien neue Möglichkeiten bieten, will er mit einer breiten Palette von Dienstleistungen überzeugen. Der junge Mann aus Cottbus wirkt kompetent, überzeugt und fest entschlossen, beweist aber auch Herz, wenn er bei Stammkunden um die Ecke die Glühbirne wechseln fährt. Bei seinen Dienstleistungen legt er den Fokus auf das Thema „Smart Home“ und möchte mit Zuverlässigkeit überzeugen. Zügiges Arbeiten und Sauberkeit auf der Baustelle sind ihm ebenso wichtig wie eine verständliche und fundierte Kommunikation mit den Kunden.
Im letzten Pitch bestimmte Musik das Thema. Die ursprünglich aus Texas stammende Klavier- und Cembalobaumeisterin Sarah Ochsner schaut auf 12 Jahre Erfahrung und zahlreiche innovative Projekte zurück. Als Musikerin hat sie für die Töne nicht nur ein spezielles Gehör, sondern auch ein besonderes Gefühl entwickelt. Die Wahl-Lausitzerin stimmt, repariert und baut Klaviere, die es noch nicht gibt, für die Musik, die es noch geben muss.
Dabei setzt auch sie auf innovative Technologien und teilt ihr Wissen gern in Workshops. Mit dieser breiten Palette von Dienstleistungen hebt sich ihre Unternehmung „Piano Lausitz“ deutlich von der schwindenden Konkurrenz ab. Ungefähr 100.000 Klaviere gibt es in der Lausitz, verrät sie. Um dem wachsenden Bedarf gerecht zu werden, sucht sie nach geeigneten Räumlichkeiten und steht einer Betriebsnachfolge offen und interessiert gegenüber.
Bei Kaffee, Kuchen und guten Gesprächen ging ein spannender Nachmittag langsam zu Ende. Für alle Teilnehmer war es gut investierte Zeit, denn im Raum hatten zahlreiche Berater und Unterstützer aus dem Gründungsökosystem „Startup Lausitz“ Platz genommen. Sie waren gekommen, um den Pitchenden hilfreiche Tipps zu geben und sie auf ihrem Weg der Gründung zu unterstützen. Nicht nur deshalb ging jeder Teilnehmer als Gewinner nach Hause; denn wer seine Idee mit wenigen Worten verständlich beschreiben kann, der wird schnell hilfreiches Feedback erhalten.
Vielen Dank an die Mitarbeiter der Handwerkskammer Cottbus, die alles sehr liebevoll vorbereitet hatten und sich als freundliche Gastgeber erwiesen. Vielen Dank auch an das Gründungsökosystem „Startup Lausitz“ für die gute Organisation des Wettbewerbes.
