Das 9. Lausitz Café richtete den Blick auf die „Perspektiven in der Nahversorgung“. Wir wollten wissen, wie sich Handwerksbetriebe erhalten lassen und handwerkliche Dienstleistungen zukunftsfähig ausgerichtet werden können.
Das Lausitz Café ist eine Veranstaltungsreihe der ENO mbh, in der zentrale Fragestellungen des Strukturwandels thematisiert werden. Das Format bietet engagierten Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit, konkrete Fragestellungen in kleiner Runde zu diskutieren und gemeinsam Lösungsansätze zu entwickeln.
Der Erhalt von Dienstleistungen im ländlichen Raum ist ein spannendes und wichtiges Thema. „Im Landkreis Görlitz sind überall große Supermärkte und die Menschen verfügen über einen gefüllten Kühlschrank.“, sagt Clara Hartung, die das Forschungsprojekt Handbuch zur Nahversorgung bei der ENO mbH verantwortet. Allerdings zentrieren sich die Angebote überwiegend in den Mittelzentren; im ländlichen Raum müssen kleine Läden schließen, weil sie sich finanziell nicht halten können und sich keine Nachfolger finden lassen.
Auch im Handwerk lässt die demografische Entwicklung vermuten, dass die Übergabe des Betriebes in den nächsten zehn Jahren zum zentralen Thema wird. Immer seltener lassen sich Nachfolger in der Familie oder im unmittelbaren Umfeld des Unternehmens finden. Daher wird es immer wichtiger, frühzeitig die Übergabe des eigenen Lebenswerkes zu kommunizieren und sein Know How an junge Menschen weiterzugeben.
Im Lausitz Café „Perspektiven in der Nahversorgung“ richteten wir den Fokus auf den Erhalt von Handwerksbetrieben im ländlichen Raum und die Entwicklung von zukunftsfähigen Strategien. In den vier Diskussionsrunden waren folgende Fragestellungen zentral:
- Wieviel Leidenschaft können wir uns leisten?
- Wieviel Offenheit braucht es für Veränderungsprozesse, um handwerkliche Dienstleistungen zu erhalten und zukunftsfähig auszubauen?
- Sind die Menschen bereit, weitere Wege und höhere Kosten auf sich zu nehmen?
- Was ist den Kunden wichtig?