Um die wirtschaftliche Situation der Handwerksbetriebe besser analysieren zu können, führt die Handwerkskammer zweimal jährlich (Frühjahr und Herbst) eine Unternehmensbefragung unter rund 3.000 eingetragenen Mitgliedsbetrieben durch.
Die Ergebnisse werden als Konjunkturbericht der Handwerkskammer Dresden veröffentlicht. Außerdem fließen diese Ergebnisse in den sächsischen Konjunkturbericht ein, der vom Sächsischen Handwerkstag herausgegeben wird.
Das Geschäftsklima des ostsächsischen Handwerks liegt bei 104 Punkten, was eine leichte Verbesserung um 3 Punkte zur Herbstkonjunktur des Vorjahres darstellt. Innerhalb des Handwerks gibt es deutliche Branchenunterschiede. Während das Kfz-Handwerk mit 113 Punkten die Konjunktur anführt, liegt das Bauhandwerk mit 94 Punkten wieder auf dem letzten Platz, eine Folge der andauernden Baukrise. Das Kfz-Handwerk verzeichnet mit einem Plus von 19 Punkten auch die stärkste Verbesserung im Handwerk, während die Handwerke für den gewerblichen Bedarf und hier besonders die handwerklichen Zulieferer deutliche Verschlechterungen des Geschäftsklimas um 9 bzw. 15 Punkte verzeichnen. Letztere Entwicklung zeigt, dass die Krise des produzierenden Gewerbes in Sachsen auch auf das Handwerk durchschlägt.
Trotz der anhaltenden Rezession in Deutschland bezeichnen 45 Prozent der befragten Handwerksbetriebe ihre Lage als gut und nur 16 Prozent als schlecht, beide Werte sind damit im Vorjahresvergleich um je 1 Prozentpunkt gestiegen. Am häufigsten war eine gute Geschäftslage im Ausbauhandwerk, während der Anteil schlechter Geschäftslagen in den Handwerken für den gewerblichen Bedarf am höchsten ist. Hintergrund der Verbesserung des Geschäftsklimas ist eine Verbesserung der Geschäftserwartungen, die allerdings immer noch häufiger negativ als positiv sind. So ist der Anteil der Befragten mit positiven Geschäftserwartungen im Vorjahresvergleich von 6 auf 8 Prozent gestiegen. 24 Prozent erwarten eine Verschlechterung, 3 Prozentpunkte weniger als im Herbst letzten Jahres.
Der genaue Blick auf die Lage im ostsächsischen Handwerk zeigt, dass sich nach den deutlichen Einbrüchen der Vorjahre eine konjunkturelle Seitwärtsbewegung eingestellt hat. Die resultierenden unsicheren Zukunftsaussichten und niedrigen Investitionen erschweren es den Betrieben, auf Herausforderungen wie den Fachkräftemangel und den technologischen Fortschritt zu reagieren. Positive Impulse, die die Handwerkskonjunktur beflügeln könnten, sind bisher nicht absehbar, werden aber aufgrund der anhaltenden wirtschaftlichen Probleme dringend benötigt.
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