Ob die Fleischerbratwurst in New York, der Ausbau eines Museums in Dubai oder die Installation einer Orgel in Japan – Handwerksmeisterinnen und Handwerksmeister aus Ostsachsen sind in der ganzen Welt erfolgreich. Je nach Gewerk führt sie ihr Meisterbrief z. B. auch auf Polarstationen, Yachten oder Kreuzfahrtschiffe. Die Handwerkskammer Dresden sucht aktuell Handwerker aus dem Kammerbezirk Dresden, deren Arbeit sie an besondere Orte im In- und Ausland geführt hat.
„Mit der Aktion ‚Wohin bringt dich der Meistertitel‘ möchten wir sichtbar machen, welche außergewöhnlichen Karrierechancen das Handwerk bietet. Denn entgegen der Annahme vieler, dass nur ein akademisches Studium Auslandsaufenthalte ermöglicht, bieten sowohl die duale Ausbildung im Handwerk als auch das Meisterstudium dieses Sprungbrett“, sagt Andreas Brzezinski, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Dresden.
Interessierte können sich mit ihrer Geschichte formlos an die Pressestelle der Handwerkskammer Dresden wenden (daniel.bagehorn(at)hwk-dresden.de). Dabei sind Einsendungen aller Gewerke und jeden Alters erwünscht.
Meisterhaft in Down Under: Konditormeisterin Hanna Haubold in Australien
Bondi Beach, Harbour Bridge und Opernhaus – Sydney ist weltberühmt für seine Sehenswürdigkeiten. Da, wo andere Urlaub machen, geht Hanna Haubold ihrem Handwerk nach. Die 26-jährige Konditormeisterin hat in der größten Stadt Australiens ihr Glück gefunden. „Ich finde Sydney bietet eine unheimliche Lebensqualität. Die Stadt verbindet die Vorzüge einer Millionen-Metropole gleichzeitig mit einer wunderschönen Natur“, schwärmt die junge Handwerkerin.
Aufgewachsen in Boxdorf entschied sich Hanna Haubold nach dem Abitur und einem Jahr Auslandsaufenthalt in Neuseeland für eine Lehre im Konditor-handwerk. Bei der Bäckerei Wippler GmbH in Dresden lernte sie das Einmaleins des Tortenmachens und der Dessert-Herstellung. Zudem warb sie als 23. Stollenmädchen im Jahr 2017 für ihr Handwerk und das berühmte Traditionsgebäck. Nach der Lehrzeit zog es die heute 26-Jährige in die Ferne. Dabei sollte ein Praktikum in London im bekannten Kaufhaus Harrods nur der Anfang sein. Es folgten Stationen in einer kleinen Boulangerie in Paris, deren Spezialitäten natürlich Baguettes und Croissants waren, Wochen in der Patisserie Canet in Nizza umgeben von Eclairs und Macarons sowie in einer Konditorei im norwegischen Oslo und im schottischen Edinburgh. „Überall habe ich etwas gelernt und mitgenommen für meinen weiteren Weg“, erinnert sich Hanna Haubold gern zurück.
Mit dem Meistertitel im Handwerk im Gepäck ging es für die junge Sächsin auf die Nordsee-Insel Föhr. In einem Delikatessen-Geschäft ist sie sowohl für Leckereien als auch das Marketing verantwortlich. Doch auch hier lässt sie ihr Fernweh nicht ganz los. „Ich wollte schließlich von dieser kleinen Insel auf die große nach Australien“, sagt sie lachend.
Seit einem Jahr lebt Hanna Haubold nun am sprichwörtlichen anderen Ende der Welt. „Ich arbeite in einer klassischen Bäckerei mit sieben Filialen“, erläutert die Sächsin, die sich in ihrem neuen Team sehr wohl fühlt. Das Konditoren-Handwerk, das sie in Deutschland erlernt und auf ihren anderen Reisen verfeinert hat, hilft ihr dabei, ihren Weg zu gehen. „Die Leckereien in Down Under sind nur viel süßer als bei uns zu Haus“, lacht die 26-Jährige.
Und sie hat noch einen Tipp für alle Fernweh-Geplagten: „Man muss einfach raus aus seiner Komfortzone und sich trauen. Dann klappt vieles.“ Ein Meistertitel im Handwerk öffnet dabei Tür und Tor.
Fotos von Hanna Haubold können auf Anfrage zur Verfügung gestellt werden.