Weniger Zeit für das Handwerk, mehr Zeit im Büro, um den Papierkram zu bewältigen – so sieht der Alltag in den Handwerksbetrieben aus. Das ist das Ergebnis einer Umfrage unter den Unternehmen. (An der Sonderumfrage „Bürokratiebelastung im Handwerk“ haben im Freistaat Sachsen im Frühjahr insgesamt 1.044 Betriebe teilgenommen.)
Demnach berichten 84 Prozent der Handwerksfirmen über gestiegene Belastungen durch die Bürokratie. Beigetragen dazu haben nach Ansicht der Betriebe ständige Anpassungen an neue Regelungen (dies geben 79 Prozent der Befragten an) sowie neue Nachweis-, Dokumentations- und Meldepflichten (60,9 Prozent).
Als Folge der ausufernden Bürokratie geben zwei von drei Handwerker an, dass Kunden länger warten müssten, da durch den Verwaltungsaufwand schlicht immer weniger Zeit für das eigentliche Handwerk bleibe. Fast jedes zweite Unternehmen spricht zudem davon, dass die Bürokratie zu teureren Produkten und Leistungen für die Kunden führe.
Beispielbetrieb:
Wie stark die Belastungen für die Unternehmen durch die Bürokratie gestiegen ist, dazu gibt Ihnen auf Anfrage Tischlermeister Tobias Loschke von der Tischlerei Loschke GmbH in Oppach gern Auskunft. In dritter Generation führt der Lausitzer das Unternehmen, das sich auf hochwertigen Möbelbau spezialisiert hat. Tobias Loschke sagt: „Viele Statistiken, die wir erheben müssen, nehmen einen Haufen Zeit in Anspruch. Sie kosten Geld und bringen niemand etwas.“