Die Handwerkskammer Dresden und die Regionalhandwerkskammer Nouvelle-Aquitaine verbindet das gemeinsame Ziel, den europäischen Gedanken mit konkreten Vorhaben zu untersetzen und die deutsch-französische Zusammenarbeit im Interesse des Handwerks auszubauen. Bereits 2021 wurde in Nantes dieses Anliegen in einer gemeinsamen Erklärung anlässlich des Deutsch-Französischen Kammertreffens festgeschrieben.
Dazu führt Andreas Brzezinski, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Dresden, aus: „Ein Schwerpunkt der Kooperation liegt in der Stärkung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit beider Regionen und auf der Durchführung von länderübergreifenden Mobilitätsmaßnahmen für junge Menschen aus dem Handwerk. Vor diesem Hintergrund freuen wir uns, in den kommenden drei Tagen (21. bis 23. Juni 2023) eine hochrangige Wirtschaftsdelegation mit Präsidenten der französischen Departementvertretungen und dem Präsidenten der CMA Nouvelle-Aquitaine, Gérard Gomez, zum Erfahrungsaustausch und zur künftigen strategischen Ausrichtung der sächsisch-französischen Zusammenarbeit empfangen zu dürfen.“
Eine Volontärin der französischen Partnerkammer unterstützt die Handwerkskammer Dresden für ein Jahr. Die 25-jährige Französin hilft in der Abteilung Internationale Beziehungen der Handwerkskammer Dresden, Firmen beim Knüpfen von Kontakten in andere Länder, unterstützt bei Messeauftritten und begleitet Handwerker, die ein Praktikum oder einen Arbeitsaufenthalt im Ausland planen, bei der Vorbereitung.
Im vergangenen Jahr schlossen die Chambre des Métiers et de lÀrtisanat de Nouvelle-Aquitaine, kurz CMA, und die Handwerkskammer Dresden einen Kooperationsvertrag. Dieser sieht u. a. die Schaffung von Stellen für internationale Volontäre vor.
Konkrete Mobilitätsmaßnahmen fanden bereits statt, zahlreiche weitere sind in Planung. So kommt beispielsweise ab diesen Herbst ein Fleischer als junge Fachkraft nach seiner Ausbildung für sechs Monate zum Praktikum nach Dresden über das Programm Erasmus Plus. Im Januar fand eine Ausbilderreise von fünf Fleischern aus dem Kammerbezirk nach Bordeaux statt, ebenfalls gefördert durch Erasmus Plus. Im Juni weilten zwei französische Fleischermeister zu Gesprächen in Dresden.
Hintergrund: „Geförderte Auslandsaufenthalte für Handwerker“
Für alle Lehrlinge, Gesellen, betrieblichen Ausbilder und Meister aus dem Kammerbezirk Dresden steht die Tür ins Ausland weit offen: Ob im Rahmen eines Auslandspraktikums, einer Bildungsreise oder einer Gruppenreise – ein Auslandsaufenthalt fördert nicht nur die individuellen Fach- und Sprachkenntnisse, sondern auch die interkulturelle Kompetenz und internationale Wirtschaftsbeziehungen. Mit Hilfe der Handwerkskammer Dresden konnten bereits knapp 800 Mobilitäten umgesetzt werden. Im Jahr 2022 wurden z. B. 89 Mobilitäten, davon 61 Entsendungen und 28 Aufnahmen, organisiert und betreut. Die Mobilitätsberatung der Handwerkskammer Dresden unterstützt Interessierte aktiv bei der Planung und Organisation von individuellen Auslandsaufenthalten und berät u. a. zur Beantragung von Fördermitteln, wie z. B. zum EU-Bildungsprogramm Erasmus Plus.