294 neue Meister – 63 Frauen und 231 Männer – haben am heutigen Samstag (23. November 2024) in der Messe Dresden vor über 2.000 geladenen Gästen feierlich ihren Meisterbrief erhalten. Sie wurden von zahlreichen Persönlichkeiten aus Politik, Gesellschaft und Handwerk geehrt. In 28 unterschiedlichen Berufen – von B wie Bäcker bis Z wie Zimmerer – hatten die Handwerker in diesem Jahr an der Handwerkskammer Dresden den begehrten Abschluss erworben.
Als Unternehmer, Ideengeber, Ausbilder und Führungskräfte werden die neuen Meister die Entwicklung des Handwerks in der Region und darüber hinaus maßgeblich mitprägen. Sie werden ihre Ideen einbringen und sich einmischen. Inklusive der 294 neuen Handwerksmeister des Jahrgangs 2024 haben seit 1990 im Kammerbezirk Dresden1 knapp 20.000 Handwerker ihre Meisterausbildung abgeschlossen.
Der Präsident der Handwerkskammer Dresden, Jörg Dittrich, richtete im Rahmen der Meisterfeier einen Appell an die Politik, mehr zu tun: „Wir stehen im Wettbewerb mit anderen Ländern und Systemen. Unsere Vorteile waren stets unsere Qualifikation, unsere Kreativität und das Vertrauen in die soziale Marktwirtschaft. Dieses Zutrauen hat gelitten. Daran hat die Politik maßgeblichen Anteil und ist gefordert, dieses Vertrauen wieder herzustellen, damit wir auf die Straße des Erfolgs zurückkehren können. Unsere neuen Meisterinnen und Meister brauchen jetzt Rückenwind. Die Politik muss ihren Beitrag hierzu leisten!“
234 Meisterabsolventen profitieren in diesem Jahr vom Meisterbonus in Sachsen.
Ihnen zahlt der Freistaat 2.000 Euro Zuschuss. Jörg Dittrich mahnte eine schnelle Erhöhung der Prämie an. Mit Verweis auf andere Bundesländer – so zahlt etwa das Land Niedersachsen und das Land Bremen neuen Meistern 4.000 Euro – sprach sich der Präsident der Handwerkskammer Dresden für eine Verdopplung des Meisterbonus in Sachsen aus. Zudem kritisierte Dittrich deutlich, dass aktuell keine Meisterdarlehen – das sind günstige Kredite für den Gang in die Selbstständigkeit bzw. zur Betriebsnachfolge der Sächsischen Aufbaubank – an die neuen Meister ausgereicht werden, da der entsprechende Fördertopf leer ist.
Festredner Deniz Aytekin sprach die neuen Handwerksmeister in seiner Rede direkt an. Unter dem Motto „Führen. Entscheiden. Menschlich bleiben.“ sagte der Fußballschiedsrichter und Unternehmer an die künftigen Wirtschaftslenker: „In der Sache klar, aber zum Menschen herzlich. Das ist die Grundlage für nachhaltigen Erfolg in vielen Lebensbereichen. Wer die Balance zwischen Menschlichkeit und Konsequenz nicht schafft, der schafft konsequent die Menschlichkeit ab.“
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer betonte: „Ich gratuliere den neuen Meisterinnen und Meister zu ihrem erfolgreichen Abschluss. Das sächsische Handwerk steht für Tradition und Expertise. Die über Jahrhunderte hinweg entwickelten Fähigkeiten und das Wissen sind heute wichtig wie nie zuvor. Facharbeiter und Gesellen sind derzeit die meistgesuchten Arbeitskräfte. Wir stehen zum sächsischen Handwerk und werden uns deshalb weiter für eine Stärkung der dualen Berufsausbildung einsetzen. Nur wenn wir langfristig mehr junge Menschen für ein Handwerk begeistern, werden wir den Wirtschaftsstandort Sachsen in eine sichere Zukunft führen können.“
Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert würdigte die Absolventen: „Der Meisterbrief bildet ein starkes Fundament für die berufliche Zukunft der neuen Meisterinnen und Meister. Er wird in Deutschland und im Ausland hoch geachtet und als Qualitätssiegel für handwerkliches Können geschätzt. Dazu mein Glückwunsch! Gerade das vielfältige Dresdner Handwerk trägt wesentlich zur erfolgreichen Entwicklung der sächsischen Landeshauptstadt bei. Deshalb fördern Handwerkskammer und Landeshauptstadt Dresden gemeinsam die Entwicklung der Handwerksbetriebe vor Ort. Dafür wollen wir den 2017 initiierten „Aktionsplan Handwerk in Dresden“ bis 2030 fortschreiben und zum Beispiel mit dem Projekt Juniormeister gezielt Schülerinnen und Schüler an Handwerksberufe heranführen.“