© Handwerkskammer Dresden
Im Rahmen einer gemeinsamen Veranstaltung von Sächsischer Staatskanzlei und sächsischen Handwerkskammern fand am 23. Mai 2018 das 2. Europaforum des sächsischen Handwerks in Brüssel statt. Thema war die „EU-Strukturfondsförderung nach 2020“ und die „Perspektiven und Erwartungen des Handwerks“ diesbezüglich.
Angesichts des Austritts Großbritanniens aus der Europäischen Union sowie der laufenden Debatten um den nächsten EU-Haushalt, hat das sächsische Handwerk sich für eine weiterhin starke Förderung der Region durch EU-Mittel stark gemacht.
Der Sächsische Staatsminister für Bundes- und Europaangelegenheiten und Chef der Staatskanzlei, Oliver Schenk, stellte fest, dass „die EU-Strukturfondsförderung ein wichtiger Impulsgeber für Wachstum, Wohlstand und Beschäftigung für den Freistaat Sachsen ist und bleibt“. Europäische Fördermittel hätten, so der Vertreter der Staatsregierung, maßgeblich dazu beigetragen, das Handwerk in Sachsen aktiv zu stärken, z.B. durch Finanzhilfen im Bereich der beruflichen Bildung.
Der Präsident der Handwerkskammer Chemnitz, Frank Wagner, merkte an, dass in Sachsen für die weitere Umsetzung erfolgreicher Projekte auch im Rahmen des nächsten EU-Haushalts finanzielle Unterstützung notwendig sei, damit Erreichtes nicht gefährdet werde. Die EU müsse vorausschauend handeln, drastische Kürzungen müssten dementsprechend vermieden werden.
Erich Unterwurzacher, Direktor der Generaldirektion Regionalpolitik und Stadtentwicklung der Europäischen Kommission, betonte, dass der Austritt Großbritanniens die EU vor eine Herausforderung stelle. Weniger Mittel müssten daher zielgerichteter eingesetzt werden. Zugleich hob Unterwurzacher hervor, dass durch die bisherige Strukturpolitik in vielen Teilen Europas sehr positive Entwicklungen, etwa in den Bereichen Jugendarbeitslosigkeit, Infrastruktur und Umwelt angestoßen worden seien.
In der anschließenden Diskussion machte sich auch die sächsische SPD-Europaparlamentarierin Constanze Krehl für eine vorausschauende und Planungssicherheit gebende EU-Förderpolitik stark. Bereits bewährte Projekte dürften zudem nicht mit zusätzlichen Verordnungen belastet werden.
Eine positive Bilanz der Gespräche zog im Anschluss, Andreas Brzezinski, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Dresden. „Wir haben die Erwartungshaltung des Handwerks an die EU deutlich gemacht.“