Sowohl die Struktur des Berufsschulnetzes als auch die Koordinierung der Berufsausbildung im Kammerbezirk Dresden sind reformbedürftig. Das geht aus einer Studie hervor, die die Handwerkskammer Dresden und die IHK Dresden beim ifo-Institut für Wirtschaftsforschung Dresden in Auftrag gegeben haben. Dabei wurden in erster Linie Ausbildungsbetriebe und Berufsschulzentren befragt, aber auch die Expertise der Landkreise als Träger der Berufsschulen herangezogen.
Studie zum „Bedarf an berufsschulischen Einrichtungen im Direktionsbezirk Dresden“Laut Studie stehen die Beruflichen Schulzentren (BSZ) der Landkreise im Kammerbezirk Dresden in einem harten Wettbewerb mit der Landeshauptstadt, aber auch untereinander. Fast die Hälfte der BSZ schätzt ihre zukünftige Existenz als ungeklärt ein – hiervon sind nach eigenen Angaben die Standorte in Dresden ebenso betroffen wie jene außerhalb der Landeshauptstadt. Jeder dritte Standort geht von einem künftigen Mangel an Fachlehrern aus. Acht von 25 befragten Berufsschulen geben im Übrigen an, dass die letzten umfassenden Renovierungsmaßnahmen mehr als zehn Jahre zurückliegen.
Hintergrund: Die Zahl der Schulabgänger von allgemeinbildenden Schulen ist in den vergangenen Jahren deutlich gesunken. Das hat Auswirkungen auf die Berufsschullandschaft. Die Frage ist, wie die Berufsschulzentren aufgestellt und koordiniert werden müssen, um mit der demografischen Entwicklung und den Anforderungen der regionalen Wirtschaft Schritt zu halten. Die durch das ifo-Institut erstellte Studie verbindet eine erste Bestandsaufnahme mit Handlungsempfehlungen für die Bildungspolitik in Sachsen. Befragt wurden 4.000 Ausbildungsbetriebe im Kammerbezirk Dresden, es antworteten knapp 1.000. Außerdem wurden die Berufsschulzentren befragt und die Landkreise als Träger einbezogen. Der Kammerbezirk Dresden (Direktionsbezirk) umfasst die Landkreise Bautzen, Görlitz, Meißen und Sächsische Schweiz - Osterzgebirge sowie die Landeshauptstadt Dresden.