Das Sächsische Handwerk 2019 - Struktur- und Potenzialanalyse

Studie über das sächsische Handwerk veröffentlicht

Kein anderes Bundesland ist so stark vom Handwerk geprägt wie Sachsen. Der Freistaat hat die höchste Handwerksdichte bundesweit, jedes vierte Unternehmen ist ein Handwerksunternehmen. Mit jedem siebenten Erwerbstätigen, der im Handwerk Beruf und Berufung findet, hat Sachsen darüber hinaus auch die zweithöchste Beschäftigtendichte im Handwerk.

Eine vom Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr beim Volkswirtschaftlichen Institut für Mittelstand und Handwerk 2019 beauftragte, von den drei sächsischen Handwerkskammern unterstützte Studie zeichnet erstmals ein vertieftes Bild der „Wirtschaftsmacht von nebenan“. Die Studie bietet mit einer Vielzahl an Experten-Interviews, der aktiven Einbeziehung von Handwerkskammern, Innungen und Kreishandwerkerschaften und insbesondere auch der Befragung von 17.000 Handwerksunternehmen eine wissenschaftliche Grundlage für den weiteren Arbeitsprozess in Sachsen.

Jörg Dittrich, Präsident der Handwerkskammer Dresden und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der sächsischen Handwerkskammern äußert sich zu der Studie:

"Das Durchschnittsalter von sächsischen Unternehmern im Handwerk beträgt heute etwa 50 Jahre, drei von zehn Inhabern sind sogar älter als 60 Jahre alt. Diese Zahlen beweisen, dass das Thema Unternehmensnachfolge in den nächsten Jahren rasant an Bedeutung gewinnen wird – das Handwerk braucht daher bessere Rahmenbedingungen für die Meisterausbildung und passende Investitionsförderungen, um die Übernahme eines Unternehmens für junge Handwerksmeister attraktiv zu machen.

Die Studie zeigt auch, dass gerade kleinere Unternehmen auf Investitionsförderung angewiesen sind. Investitionen stellen die entscheidende Voraussetzung für die Innovationsfähigkeit eines Unternehmens dar. Komplizierte Förderantragsprozesse hindern Unternehmen jedoch an Investitionen.

Neben den genannten gibt es zahlreiche weitere Aufgaben, die gelöst werden müssen, damit das Handwerk zukunftssicher aufgestellt ist. Gemeinsam mit der sächsischen Staatsregierung werden wir dazu konkrete Maßnahmen festlegen und auf deren zügige Umsetzung hinwirken."